Montag, 25. Mai 2015

Es ist vorbei!

Ich habe es hinter mir! Endlich. Lange genug hat es gedauert. Ob ich es bestanden habe, muss sich jedoch erst noch zeigen. Ich persönlich glaube ja nicht.
Worum geht es überhaupt? Der ein oder andere, der mir vielleicht auf Twitter folgt oder so mit mir Kontakt hat, der wird es höchstwahrscheinlich bereits wissen: Es geht um das Abitur. Mitunter der Grund warum ich in letzter Zeit auch keinerlei Videos oder ähnliches geschnitten habe, denn, wie sich sicherlich jeder denken kann, habe ich die Zeit mit lernen verbracht … zumindest teilweise. Wie oben auch bereits angemerkt, bin ich mir jedoch nicht sicher ob ich es auch wirklich bestanden habe, wage es selber sogar noch zu bezweifeln! "WAS?!" wird sich da sicherlich der ein oder andere denken, immerhin ist das Abitur oder der Schulabschluss im generellen doch ein wichtiges Ereignis unseres Lebens, welcher die weitere Zukunft maßgebend bestimmt. Jedoch ist das für mich in meinem speziellen Fall nicht so schlimm, denn wer die meine Lebensgeschichte, wie ich sie ab und an in meinen Videos erzähle, ein wenig verfolgt, wird wissen, dass ich die letzten Jahre auf der Fachoberschule mein Unwesen getrieben habe. Aber im Gegensatz zu den meisten bin ich drei anstatt zwei Jahre geblieben und das nicht etwa, weil ich durchgefallen bin: Auf der FOS sind nämlich zweierlei, nein eigentlich dreierlei Abschlüsse möglich: Das Fachabitur, das fachgebundene Abitur und das allgemeine Abitur. Wenn man "kein Abschluss" auch noch mit dazu zählt sind es sogar vier! Das Fachabitur wird bei bestehen am Ende der zwölften Jahrgangstufe vergeben. Das fachgebundene als auch das allgemeine Abitur ist den extra motivierten nach der dreizehnten Jahrgangstufe vorbehalten (welche meist nur eine Handvoll sind). Auch ich gehöre zu letzteren, wobei man das "extra motiviert" in meinem Fall streichen kann. Ob mir die Ehre des fachgebundenen Abiturs (für das allgemeine fehlt mir die 2. Fremdsprache) jedoch zu Teil wird, wage ich zu bezweifeln. Wer jetzt aber mitdenkt, wird annehmen: Um in die dreizehnte JGS zu kommen, muss man zuerst die 12te bestehen und folglich auch das Fachabitur hinter sich gebracht haben und das ist auch richtig so. Genau deswegen ist das diesjährige Abitur auch nicht von lebensentscheidender Bedeutung für mich. Zwar hätte ich ein Jahr verschwendet, wenn ich es nicht bestehen sollte, aber ich habe noch immer eine Art "Absicherung".
Nun aber zu der wohl interessanten und essentielleren Frage, die sich wohl mehr Leute stellen: Warum nehme ich überhaupt an, dass ich es nicht geschafft habe?
Ok, ich habe gelogen, das ist nicht die brennende Frage, immerhin ist diese, zumeist, relativ einfach für einen jeden zu beantworten: Ich habe zu wenig getan. Nun also zur wirklich brennenden Frage: Warum also habe ich zu wenig getan? Wie ich vorher bereits schrieb, sollte man für die dreizehnte Klasse auch entsprechend Motivation mitbringen und genau diese habe ich nicht gehabt. Die wenigsten meiner Freunde haben überhaupt die dreizehnte Klasse bestritten und sind anstelle dessen lieber bereits nach der zwölften an eine Fachhochschule (FH) gegangen und das ist auch völlig verständlich, denn es macht alles in allem nicht so viel Unterschied. Zwar kann man "nur" an die Fachhochschule (FH) gehen und nicht an die Uni, zum Teil sind diese aber sogar besser für die Wirtschaft (da praxisorientierter) und weiterhin ist es einem auch möglich, nachdem man den Bacherlor an der FH gemacht hat, an die Uni zu wechseln. Um genau zu sein, war das eigentlich am Ende der zwölften auch mein Plan! Jedoch habe ich mich (speziell auch von Lehrern) überzeugen lassen, eben dies nicht zu tun sondern noch das letzte Jahr mitzunehmen. Für dieses spricht nämlich auch einiges: Man ist hier wirklich nur mit Leuten in der Klasse, die dieses weitere Jahr auch wirklich machen wollen und folglich steigt nicht nur das Niveau dramatisch, sondern die Mitschüler lenken auch nicht andauernd vom Unterricht ab und schaffen es 5 Minuten still zu sitzen (was man von vielen Zwölftklässlern an der FOS leider nicht behaupten kann). Das Resultat: Der Unterricht ist ruhiger (und dadurch auch angenehmer), sowie fokussierter. Für mich war das eine Jahr extra jedoch ein Fehler. Sogar ein großer Fehler und ich hätte mich besser kennen sollen! Denn, ich bin faul und für die Schule nur schwer zu motivieren. Während das in der zwölften Klasse noch kein Problem ist, da diese zumeist nicht derart fordernd ist, dass man viel Motivation bräuchte, kann einem das in der dreizehnten schnell das Genick brechen. Und damit noch nicht genug: Eine der wenigen Gaben, die in der Schule zumeist meinen fehlenden Lernaufwand kompensiert haben, war, relativ viel aus dem Unterricht mitzunehmen und zwar im Sinne von geistigem Inhalt. Es war mir in meiner schulischen Laufbahn bisher immer möglich durch simples Aufpassen im Unterricht viel Stoff zu verstehen ohne diesen durch Hausaufgaben oder Lernen zu üben. Wenn mir jedoch eben dies genommen wird, bricht auch meine Leistung sehr schnell ein: Dies durfte ich zuerst am Gymnasium erfahren, als ich dort in der neunten Klasse meine Xbox 360 bekam. Lange Jahre der medialen Abstinenz (meine Mutter als Alleinerziehende war einfach finanziell nie in der Lage mir technische Geräte zu kaufen) führten unweigerlich zu einem gewissen Suchtverhalten und ausschweifenden Spielsessions bis spät in die Nacht. Genau diese Stunden fehlten mir zum Schlafen, weswegen ich das im Unterricht nachholte und folglich nicht mehr im Stande war aufzupassen, woraus resultierte, dass ich die neunte Klasse wiederholen musste und diese auch beim zweiten Mal (aufgrund des gleichen Fehlers) nicht bestand. Da die neunte Klasse nun aber schon etwas her ist und ich mittlerweile meine Sucht größtenteils unter Kontrolle habe war dieses Jahr auch nicht (nur) die Xbox schuld. Oder nicht direkt. Sondern: Meine Augen! Ja. Ich bin nun seit kurzem Brillenträger und das bereits mit 2 Dioptrien. Durch die digitale Revolution und der daraus folgenden erhöhten Zeit, die vor dem Bildschirm verbracht wird, zeigt (zumindest laut meinem Optiker) meine Generation bereits eine drastische Steigerung in Sachen Sehschwäche. Da ich nun nie zu den Personen gehört habe, die einen geringen Medienkonsum haben, leide auch ich unter einer Sehschwäche. Diese zeigte sich bereits in den vorhergehenden Jahrgangstufen in denen es mir zunehmend schwerer fiel Tafelanschriebe zu erkennen und gipfelte nun in der dreizehnten Klasse, in der mir das dann schlichtweg nicht mehr möglich war. Meiner Faulheit geschuldet (und der Tatsache, dass ich mein Geld lieber in meinen PC investieren wollte und meine Mutter nicht einsah mir Geld für meine selbstverschuldete Sehschwäche beizusteuern) ging ich dieses Problem aber erst deutlich zu spät an. Viel Stoff hatte ich nun bereits verpasst und das spiegelte sich speziell auch in meiner Mathe- und Physiknote wieder. Nun hätte ich das zwar durch Heimarbeit kompensieren können, aber wie zuvor schon erwähnt bin ich alles andere als fleißig und im Gegensatz zu Englisch gehört weder Mathe als auch Physik zu meinen Lieblingsfächern für die ich gerne freiwillig etwas mache. Jedoch wäre auch das alleine noch nicht das Problem, denn die Jahresendnoten lassen sich durch das Abitur, das genauso viel zählt, ausgleichen. Ein weiterer Faktor liegt nämlich noch wiederum wo anders und das bedarf wieder einer kleineren Einführung: Lerngruppen! Lehrer predigen Lerngruppen zu bilden und ich persönlich kann nur einem jedem raten, eben diesem Rat nachzukommen! Egal wie gut man ist, eine Lerngruppe hat immer deutliche Vorteile: So festigen die guten Schüler ihr Wissen durch erklären (die wirklich beste Methode etwas zu lernen) und die schlechten Schüler bekommen, nun, Stoff erklärt, den sie sonst nicht verstehen und zwar aus Sicht eines Schülers, der meist am besten weiß, wieso manch einer den Lehrer nicht versteht. Aber auch wenn nur schlechte Schüler eine Lerngruppe bilden hat das erhebliche Vorteile: So steigt einerseits die Motivation etwas zu tun und weiterhin hat man mehrere Sichtweisen die einem helfen ein Problem zu lösen. Oftmals ergänzen sich diese nämlich und führen zum Ziel. Doch dieses Jahr hatte nicht ein einziger Schüler meiner Klasse Lust auf eine solche Lerngruppe, auf die Lernfaule wie ich nun einfach mal angewiesen sind. Bitte nicht falsch verstehen: Ich gebe in keiner Weise irgendeinem Mitschüler für mein nichtbestehen die Schuld! Diese trage einzig und alleine ich, für meinen fehlenden Aufwand. Aber eine Lerngruppe hätte mir definitiv geholfen, denn ich alleine habe nicht genug Motivation aufbringen können für die Schule zu lernen.

Natürlich gab es noch weitere Probleme, so habe ich dieses Jahr angefangen wieder zu arbeiten, was nochmal mehr Motivation und Zeit, die ich eher in die Schule hätte investieren sollen, gekostet hat. Auch habe ich mich wieder (erfolgreich) am Theater beteiligt, was ebenfalls noch viel Zeit geraubt hat und zu guter Letzt bemängele ich auch noch die fehlende moderne Herangehensweise an die Schule, so hätte ich gerne den meisten Lernstoff auch digital zur Verfügung gehabt, was definitiv gegen mein Zettelchaos geholfen hätte … aber nun gut.
Trotzdem bin ich einfach froh, dass ich dieses Jahr endlich hinter mir habe und mich irgendeinem Studium widmen darf!
Das Studium unterscheidet sich (meiner Wahrnehmung nach) nämlich durch mehrere essenzielle Eigenschaften von der Schule, die es meines Erachtens deutlich besser macht:
Es ist selbstständiger und erlaubt einem selbst zu entscheiden, welche Unterrichtsstunden (bzw. Vorlesungen) man besucht und welche nicht. Ich hätte zum Beispiel am Ende wahrlich keinen Englischunterricht mehr gebraucht, da mein Niveau für ein gutes Bestehen des Abiturs bereits ausgereicht hat, musste aber trotzdem meine Zeit dort verbringen die ich eher für Mathe gebraucht hätte! Nicht, dass mir der Englischunterricht auch am Ende keinen Spaß gemacht hätte, aber für mich war er einfach keine optimale Nutzung meiner Zeit.
Weiterhin bekommt man auch sämtliches Material digital und online zur Verfügung gestellt, was einem hilft sein Schulmaterial zu organisieren (ein PDF lässt sich einfach deutlich schneller durchsuchen, als einen Zentner schwerer Ordner) und immerzu dabei zu haben (da leichter).
Auch hat man zu guter Letzt die freie Wahl, was man denn studieren möchte. Während man an der Schule auch die grobe Richtung bestimmen kann, lässt sich das Studium noch einmal deutlich differenzierter wählen was einem hilft auch wirklich das zu studieren, was einen interessiert. Dadurch hat man unweigerlich mehr Motivation auch etwas dafür zu tun.
Nicht zu vergessen bleibt natürlich auch der Fakt, dass Abitur und Studium bei weitem nicht alles ist, was einem die "wunderbare" Welt der Fortbildung bieten kann: So gibt es durchaus spannende Ausbildungsberufe und manch einer bevorzugt im Generellen auch lieber die handwerkliche Beschäftigung und das Arbeiten direkt am Material anstelle des hochtheoretischen "Blabla" der Schulen und Universitäten.
Aber nun gut, um diesen Blog-Eintrag auch nicht unnötig in die Länge zu ziehen hätte ich dann schlussendlich wohl alles Wichtige gesagt, schätze ich …
Natürlich habe ich, wie so oft, auch Fragen an die, die hierüber vielleicht stolpern: Hattet ihr ähnliche Schwierigkeiten bei eurem Abschluss? Wofür habt ihr euch schlussendlich entschieden und seid ihr zufrieden mit eurer Entscheidung?
MfG

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